Holen Sie sich den Wald an die Fassade! Mit Holz als Material stehen Sie für junges, ökologisches und naturnahes Wohnen ein und profitieren von den einzigartigen Eigenschaften des spannenden Baustoffs. Jedes Design ist hier ein Unikat.
Und obwohl Holz ein jahrtausendealter Baustoff ist, der seit jeher als wohngesundes Material eingesetzt wird, war es nie zeitgemäßer als heute. In Zeiten zunehmenden Umweltbewusstseins verlangen die Menschen nachwachsende, natürliche Rohstoffe. Kombiniert mit Materialien wie Naturstein- und Betonmauerwerk, Edelstahl, Aluminium oder Glas entstehen so völlig neue Fassadenbilder.
Aufbau
Natürliches Kleid für Ihr Gebäude
Ob im Zuge einer Sanierung oder Modernisierung, eine Holzfassade kann problemlos auf massiv gebaute Häuser angebracht werden. Diese profitieren von der zusätzlichen Dämmung und das Mauerwerk wird so vor den größten Witterungseinflüssen geschützt. Wichtig ist nur, dass die Stärke und die Wärmeleitfähigkeit des Dämmmaterials an die Konstruktion angepasst sind.
1 Mauerwerk
Die Holzfassade legt sich wie ein schützender Mantel um das Mauerwerk und bringt zusätzliche Dämmleistung sowie umfassenden Witterungsschutz mit sich.
2 Lattung und Konterlattung
Auf das Mauerwerk wird eine Lattung mit Konterlattung angebracht, diese sorgt für die nötige Stabilität.
3 Dämmschicht
Die Dämmschicht ist in Stärke und Material auf die Gesamtkonstruktion abgestimmt und wird entsprechend zugeschnitten und eingesetzt. Sie sollte vollflächig auf der Rohbauwand aufliegen.
4 Windsperre
Eine Windschutzfolie beugt unkontrollierten Temperaturverlusten vor, die durch Windzüge entstehen können.
5 Fassadenbekleidung
Schließlich wird die gewünschte Holzfassade auf die Lattung aufgebracht. Die Art der Befestigung hängt von der jeweiligen Ausführung ab.
Befestigungsarten
Für sicheren Halt
Ist der Untergrund entsprechend vorbereitet, werden die Holzprofile angebracht. Hierbei können Sie zwischen zwei Optionen wählen: dem klassischen Anschrauben der Planken auf den Untergrund oder der Befestigung über Montageclips. Wünschen Sie eine eher rustikalere Optik und haben kein Problem mit sichtbaren Schrauben, ist die erste Variante denkbar. Diese ist jedoch recht zeitintensiv. Die elegantere Lösung ist das Anbringen der Holzfassade über später nicht mehr sichtbare Montageclips. Sie sparen Zeit und müssen nicht jede Planke neu ausloten.
Beplankungsarten
Auf die Richtung kommt es an
"Waagerechte Streifen machen dick, senkrechte Streifen strecken": Was für die Mode gilt, ist auch im Fassadenbereich nicht von der Hand zu weisen. Die Wahl der Beplankung lässt Ihr Haus breiter oder höher wirken, was Sie bei Ihrer Entscheidung berücksichtigen sollten.
Horizontale Beplankung
Horizontale Beplankung
Möchten Sie Ihr Gebäude kompakter erscheinen lassen, bietet sich die horizontale Beplankung an. Dazu steht Ihnen die Stülpschalung zur Verfügung, bei der die Profile schräg überlappend an der Lattung befestigt werden. Ein Glattprofil oder ein Profil mit Tropfnase ist hier ratsam. Auch Nut und Feder sowie sichtbare oder verdeckte Befestigungen sind möglich. Um die Ansammlung von Regen- und Schmelzwasser zu vermeiden, sollten Nuten immer nach unten zeigen. An Fassade mit horizontaler Schalung sind die Fugenbereiche bzw. Stöße jedoch einer höheren Feuchtebelastung ausgesetzt als bei vertikalen Beplankungen.
Vertikale Beplankung
Vertikale Beplankung
Für eine optische Streckung des Hauses sorgt die vertikale Beplankung. Eine mögliche Variante davon ist die Boden-Deckel-Schalung: Die Bodenbretter werden in gleichen Abständen senkrecht zur Traglattung geschraubt, anschließend folgt die separate Verschraubung der Deckbretter auf die Traglattung mit einer Überdeckung von 20 mm. Den Effekt können Sie verändern, indem Sie einen anderen Abstand der Bodenlatten verwenden.
Wählen Sie auch bei der vertikalen Beplankung zwischen unterschiedlichen Profilen mit Nut und Feder und ob diese verdeckt oder sichtbar sein sollen. Es empfiehlt sich, die Nuten immer von der Wetterseite abgewandt anzubringen.
Im Gegensatz zur horizontalen Beplankung läuft das Regenwasser vertikal gut ab. Jedoch sind hierbei die Stirnseiten der Fassade am Boden Feuchtigkeit ausgesetzt und bedürfen eines besonderen Schutzes.
Materialien
Überwältigende Vielfalt
Holz begeistert nicht nur durch seine hervorragende Ökobilanz und die angenehme Atmosphäre, der natürliche Baustoff besticht auch durch eine schier endlose Auswahl verschiedener Farben und Muster. Von heller Fichte über die rötlich-braune Sibirische Lärche bis zur edlen Douglasie ist für jeden Geschmack und jeden Stil das Richtige dabei. Was Holz so einzigartig macht: Durch die individuelle Maserung handelt es sich bei jedem Paneel und jedem Brett um ein Einzelstück und Ihr Zuhause erstrahlt in dem Glanz, den es verdient!
Oberflächenbearbeitung
Je nach Einsatzzweck, -ort und persönlicher Vorliebe stehen Ihnen verschiedene Oberflächenarten zur Verfügung. Handelt es sich um Sichtholz oder wird es mit Lasur oder Farbe weiterverarbeitet? Eine entsprechende Oberflächenbearbeitung sorgt nicht nur für die gewünschte Optik, sie verlängert auch die Lebensdauer des Holzes.
Gehobelt
Die Oberfläche des Holzes wird mit präzise eingestellten Hobelmessern bearbeitet, sodass eine absolut gerade und glatte Oberfläche entsteht. Die Struktur ist im Idealfall nicht mehr zu erkennen.
Strukturiert
Als Grundlage dient die gehobelte Fläche, die mit mehreren Bürsten intensiv bearbeitet wird. Fichte beispielsweise besitzt als Weichholz sowohl weiche als auch harte Jahresringe, die sich entsprechend unterschiedlich stark ausbürsten lassen. Das Ergebnis ist eine wellige Oberfläche, die durch eine plastische Holzstruktur fasziniert.
Feingesägt und gebürstet
Die Holzbalken werden mit präzisen Schnitten aufgetrennt, wodurch eine sägeraue Oberfläche entsteht. Lose Holzfasern werden durch mehrmaliges Bürsten entfernt, was höchste Qualität gewährleistet. Auf eine feingesägte und gebürstete Oberfläche lässt sich eine Farbbeschichtung besonders gut auftragen.
Finish
Für den letzten Schliff
Natürlich möchten Sie so lange wie möglich Freude an Ihrer Holzfassade haben, im Idealfall viele Jahrzehnte! Je nachdem, für welche Holzart Sie sich entschieden haben, ist der Pflegeaufwand höher oder geringer. Auch die Behandlung des Holzes sowie die Konstruktionsweise sind entscheidend dafür, wie intensiv Sie sich um Ihre Fassade kümmern müssen. Kontrollieren Sie alle Bauteile von Zeit zu Zeit, um Mängel und Schäden frühzeitig zu erkennen.
Farbe
Mit einem farbigen Anstrich schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum einen erstrahlt Ihre Fassade in genau der Farbe, die Sie sich vorstellen, zum anderen erhält das Holz durch den Anstrich eine gewisse Zeit lang Schutz vor Witterungseinflüssen. Der Vorteil: Die Struktur des Holzes bleibt weiterhin bestehen. Farben mit Holzschutz und hohem Kieselsäureanteil verlängern die Lebensdauer zudem enorm.
Öl
Möchten Sie die natürliche Struktur des Holzes so weit wie möglich erhalten, ist Holzöl eine ideale Alternative. Dieses dringt beim Anstreichen in das Holz ein und verschließt die Poren; Wasser kann nicht mehr eindringen. Handelt es sich um ein Öl-Wachs-Gemisch, härtet dieses zudem aus und bildet eine feste Schutzschicht auf der Oberfläche.
Lasur
Wünschen Sie neben dem optimalen Schutz zusätzlich einen farblichen Anstrich, greifen Sie zur Holzlasur. Diese zieht ins Holz ein und verändert dieses je nach Beimischung farblich. Für unterschiedliche Holzfunktionen benötigt es die entsprechende Lasurart.
Dünnschichtlasur
Bauteile, die nur wenig quellen oder schrumpfen dürfen, werden mit Dünnschichtlasur behandelt. Der Lasurfilm ist diffusionsoffen und leicht nachstreichbar.
Dickschichtlasur
Muss das Holz seine Form exakt beibehalten, eignet sich die Dickschichtlasur. Diese reduziert die Feuchtigkeitsaufnahme und verhindert ein Quillen oder Schwinden.
Vergrauungslasur
Grau ist und bleibt Trend. Möchten Sie, dass Ihre Fassade in edler silbergrauer Patina erstrahlt, empfiehlt sich die Vergrauungslasur. Der natürliche Prozess der Vergrauung wird "übersprungen" und das Holz besticht von Anfang an in der gewünschten Farbe.